Nachdem unser Spielberichtsschreiber das gesamte Pulitzer – Preisgeld (Gewinner der Kategorien Aktuelle Berichterstattung, Fachjournalismus und Hintergrundberichterstattung) verbraten hat und somit früher als geplant aus dem wohl verdienten Urlaub zurück ist, geht’s jetzt wieder los mit den allseits beliebten Spielberichten! Obwohl böse Zungen behaupten, er wäre wieder zurückgekommen, weil er den aktuellen Skyscrapers – Bericht über das, in Fachkreisen genannte „Miracle on Ice II“, gelesen hat. Das stimmt natürlich nicht – er ist nämlich nicht der Beste im Lesen. Ganz im Gegensatz zu den Skyscrapers, die vielleicht gut im Lesen sind, jedoch nicht in objektiver & sinnvoller Berichterstattung, oder im „Danke, ihr seid wirklich nett“ sagen.
Vor dem dritten Meisterschaftsspiel war alles angerichtet, um einen Durchmarsch in Richtung Gruppe A zu starten (über die ersten beiden Spiele wird an dieser Stelle nicht berichtet, weil sie eher Testspielcharakter hatten). Ganz nach dem Motto „Gruppe J wie Jes we can“ (bei Insidern auch als „Gruppe J wie Jesus hilf uns!“ bekannt) wollten wir die anderen Teams nicht nur besiegen, sondern demütigen. So weit so gut, wäre da nicht der weise und über jede Kritik erhabene Wolves – Vorstand. In einer unglaublich eingehenden Rede wurde uns, der Mannschaft, klargemacht, dass es nicht ums Gewinnen geht!
„Es ist das Jahr der nahezu unausweichlichen Apokalypse, doch es gibt Rettung“, sprach der Wolves – Rat. „Es ist möglich, den Weltuntergang abzuwenden, wenn wir das Raum-Zeit-Kontinuum dahingehend verwirren, dass es sich überhaupt nicht mehr auskennt und einfach vergisst die Welt untergehen zu lassen“, so die Ausführungen den Wolves – Physikers und Chefastronomen Kanuel Mara (Name von Redaktion geändert), der genug Zeit hatte sich das Ganze durch den Kopf gehen zu lassen weil er ohnehin wegen Raufhandels im Spiel gegen die Linien (das 4:1 von den Toren, und 18:0 von den Punkten her gewonnen worden konnte) für das Rückspiel gegen die Skyscrapers gesperrt wurde. Man muss kein Genie sein, um die einzige Möglichkeit zur Verwirrung des Raum-Zeit-Kontinuums zu erkennen – die Skyscrapers müssen das Spiel 2 gegen die Wolves gewinnen. Und zwar deutlich und souverän. So wurde die Order vom Vorstand & Trainerteam hinausgegeben, das Spiel 1:4 zu verlieren. „Dieses Ergebnis glaubt uns das Raum-Zeit-Kontinuum nie und dreht durch“, war die Begründung. An dieser Stelle ist der gesamten Mannschaft und dem Trainerstab ein Lob auszusprechen, da sich nicht weniger als 18 SpielerInnen sofort freiwillig gemeldet haben, sich für die Welt zu opfern. Wie Prometheus, der den Menschen das Feuer brachte und dafür bis in alle Ewigkeit Qualen erleiden muss, müssen nun die Tapferen 18 mit dem Spott der gesamten NHL (und deren Zweigstelle in Nordamerika) leben. Und sie lassen es über sich ergehen, die Opferbereiten, voller Stolz und Heldenmut, hinwegsehend über Spott, Herabwürdigung oder verklärte Berichterstattung auf diversen Schund-Homepages.
Dieses Spiel zu verlieren gestaltete sich schwieriger als eigentlich erwartet. Trotz Videostudiums der letzten Skyscrapers Spiele (um sich zu verschlechtern) musste eine taktische Umstellung in der ersten Drittelpause her, weil wir einfach keine Tore bekommen hatten und es somit nur 0:0 stand. Ein Geniestreich von Coach Haus war der „Spiel-ma-a-bissl-härter“ – Gameplan. Er hat bei besagtem Videostudium herausgefunden, dass die SpielerInnen der Skyscrapers bei jedem leichteren Windstoß, der durch den Fahrtwind der vorbeiziehenden gegnerischen Spieler verursacht wird, zu Boden gehen. Uns wurde in dieser Pause kurz und prägnant erklärt, dass wir in solch einer Situation einfach nur den Schläger oder die Schulter in Richtung Skyscraper halten müssen, und es sieht mit ein bisschen Fantasie in etwa so aus als würde es sich um ein Foul handeln. Gesagt – Getan: während der zweiten Unterzahl im Mitteldrittel war es soweit und Goalie Karli Szibrowski durfte endlich hinter sich greifen. In Folge wurde versucht, weitere Tore mit dieser Taktik für den Gegner zu produzieren, doch es gelang einfach nicht.
Schlussendlich hat sich aber alles zum Guten gewendet, und es fielen irgendwie drei weitere Tore für die Skyscrapers. Hier muss gesagt werden, dass diese Tore auch in einem normalen Spiel passieren können, weil unsere Goalies sich bei solchen Schüsschen verarscht fühlen und diese eigentlich immer passieren lassen, weil es verständlicher Weise unter ihrer Würde wäre diese zu halten.
Da besagte Apokalypse abgewendet werden konnte, werden wir in den nächsten Spielen wieder richtig Spielen und einfach trotzdem den Grunddurchgang gewinnen.