Wolves vs. Wildboars 7:5 (0:3/3:1/4:1)

Eine Woche nach unserem erfolgreichen Meisterschaftsstart gegen die Rubber Ducks (3:0) ging es gleich weiter mit dem 2. Spiel gegen die Wildboars. Und wir waren auf der Hut: Am Mittwoch vor unserem Aufeinandertreffen wischten die Wild Boars mit den Kiddies den Eisboden auf, und schossen das Kombiteam mit 3:0 aus der Halle – unterschätzt wurde unser heutiger Gegner also ganz sicher nicht.

Doch was sich dann abspielte, was sich da für ein Spiel entwickelte, also das hätte sich keiner vorher erträumen können, das war unpackbar.

Wir spielten auch heute im Gegensatz zu unserem Gegner mit 3 Sturm- und 2 Defensivlinien, und hatten von Anfang an vor, unser Spiel durchzuziehen und vom Gegner nicht viel zuzulassen, doch da machten uns die Wildboars einen gründlichen Strich durch die Rechnung: Mit intensivem, aggressivem und kompromisslosem Hockey wurden unsere Angriffe konsequent gestört, immer wieder war das sogenannte „Eitzerl“ auf des Gegners Seite, und viel zu oft mussten wir bereits in der neutralen Zone wieder abdrehen und dem Puck nachrennen. Außerdem, obwohl wir durchaus niemandem das Bemühen absprechen wollen, waren wir in unserem eigenen Drittel anfangs vor allem im Bereich der blauen Linie einfach deutlich zu weit weg von unseren Gegenspielern, unsere Gegner hatten zu viel Platz. Und die Wildboars präsentierten sich auch als Meister der Effizienz: Bereits nach 6 Minuten konnten die Wildboars mit der ersten wirklichen Chance auf 1:0 stellen, der sich am Puck befindliche Wildboar-Spieler konnte relativ ungehindert zu einem Wristshot Richtung Tor ansetzen, und da unser Tormann gut gescreent wurde, war die Sicht gleich Null und der Puck ging an Freund und Feind vorbei ins Netz. Wer glaubte, das wäre jetzt der Weckruf für uns, wurde leider enttäuscht, denn am Spielgeschehen änderte sich wenig: Wir hatten zwar gefühlt mehr Puckbesitz, waren auch öfter im Angriffsdrittel, doch wirklich gefährlich wurden wir selten, und wenn, dann konnten wir die Chancen nicht nutzen. Ganz anders die Wildboars – weiterhin wurden wir kompromisslos gestört, die hohe Intensität der Partie war in dieser Phase für unseren mit 2 Linien angetretenen Gegner kein Thema, im Konter waren sie brandgefährlich, und versetzen uns noch im ersten Drittel 2 ordentliche Watschn – mit 0:3 ging es in die Drittelpause, und Verbalwatschn setzte es zu diesem Zeitpunkt auch von der Tribüne, wo unser geschätzter Ehrenpräsident und stimmgewaltiger Fan Schorschi, nun ja, sagen wirs mal so, seine Meinung über den bisherigen Spielverlauf in ruhigen, höflichen Worten kundtat. Durchaus berechtigt zu diesem Zeitpunkt. Aber wir wussten eh selbst auch, so kanns nicht weitergehen, und in der Drittelpause geigte uns unser Trainterteam auch gehörig die Meinung ob der Darbietungen. Und entsprechend aufgepretzelt begannen wir das zweite Drittel, gleich zu Beginn schnappte sich Verteidiger Brandstätter in einem Powerplay den Puck und schoss einfach mal Richtung Tor, und zack – drinnen war er, der vielumjubelte Anschlusstreffer! Doch wir konnten dieses Momentum nicht wie gewünscht nutzen, sondern fingen uns gleich wieder eine kalte Dusche ein – 4 Minuten nach unserem Tor mussten wir den nächsten Gegentreffer einstecken, es stand 1:4. Und wohl wenige hätten zu diesem Zeitpunkt noch eine Wette auf die Wolves abgeschlossen.

Dann ging diese Partie aber so richtig los!

Natürlich gaben wir dieses Spiel noch lange nicht verloren, und versuchten alles, um die Partie noch zu drehen. Und 7 Minuten vor Ende des 2 Drittels wehte dann ein Hauch von Magie durch die Halle: Die dritte Linie war am Eis, Flügel Manuel Maier, eingesetzt von Center Hofer, stoppte sich den Puck ziemlich weit draußen auf der rechten Seite, und es folgte einer jener berühmten Momente, in denen die Zeit stillzustehen schien und sich nur zwei Dinge bewegten: Zum einen besagter Flügelspieler Maier, der in einer einzigen fliessenden, unnachahmlich eleganten Bewegung den Puck mittels Wristshot Richtung Tor beförderte, und der Puck selbst, welcher in einer wunderschön linearen Flugbahn durch die Luft flog. Und fast schien es, als würde sich die Sonne durch das Hallendach durch blitzend am Puck reflektieren, denn es war, als würde ein kristallklares Regenbogenfunkeln den Puck auf seiner Reise begleiten, so schön war dieser Schuss – und selbstredend, diesen Puck konnte niemand aufhalten, das Netz bauschte sich in freudiger Erwartung auf dieses geile Tor beim Einschlag nur kurz auf, und wir verkürzten auf 2:4. Kurze, andächtige Stille ob der Schönheit dieses Moments. Dann brach der Begeisterungssturm über den Torschützen los, nur mit Mühe konnte verhindert werden, dass, je nach Geschlecht, BH´s, Teddybären oder Tintenfische auf das Eis regneten, um Flügel Maier zu huldigen. Wir waren jedenfalls schwer begeistert, und so allmählich änderte sich am Geschehen dann doch etwas. Möglicherweise wurden die Wildboars etwas müder, oder wir einfach besser, wir kamen jedoch immer mehr und mehr ins Rollen. Und kurz vor Ende des Drittels, die 3. Linie war wieder am Eis, konnten unsere Verteidiger einen Puck im eigenen Drittel klären, und einen weiten Pass Richtung Flügel spielen. Die gegnerische Verteidigung, wohl in Erwartung eines blitzartigen Sturmangriffs, zog sich sofort weit zurück, nur um verdutzt festzustellen, dass von einem raschen Gegenangriff gar keine Rede sein konnte – seeeehr gemächlich zog Flügel Winkelmayer Richtung gegnerisches Drittel, und es bleibt dem geneigtem Zuschauer überlassen zu beurteilen, ob „der einfach net schneller kann“ oder ob das eine geschickte Spielverzögerung war, um einem Kollegen das Nachrücken zu ermöglichen. So oder so, die gegnerische blaue Linie konnte ungehindert überschritten überfahren werden, und dann bewegte Winkelmayer den Puck vorsichtig Richtung gegnerisches Tor – der Tormann war nicht sonderlich beeindruckt von diesem Gelsenhammerl Schuss, der Puck prallte vom Schoner nach vorne ab. Das war jedoch aus Sicht der Wildboars die Pechvogelvariante, denn der Puck landete genau vor der Schaufel eines gewissen Stefan Hauseggers, und der ist halt, und das keineswegs zufällig, Topscorer der Wolves und nutzte diese Chance entsprechend aus – er schob ein, und wir hatten, psychologisch wichtig, noch vor dem letzten Drittel den Abstand auf ein Tor verkürzt – es stand 3:4!

Und wir starteten fulminant in das letzte Drittel, wir wussten, wir fühlten – da ist absolut noch alles drin, und aufgegeben wird beim Eishockey generell, und bei den Wolves im Speziellen, sowieso gar nichts! Im dritten Drittel war dann auch schon spürbar, dass unser Gegner müder wurde und der hohen Intensität Tribut zollen musste – wir gewannen jetzt diese kleinen und so wichtigen Zweikämpfe, der Puck sprang jetzt eindeutig für uns. Und schon nach kurzer Zeit zog Hausegger mal wieder tief in das gegnerische Drittel, Flügel Kunter, eigenlich statt Hausegger auf der Verteidigerposition und ergo an der blauen Linie geparkt, fühlte sich wohl gerade wie Darkwin Duck, zog mit einem markigem „Eins, zwo, Risiko!“ auf den Lippen einfach mal vors Tor, und das sollte in dieser Situation die goldrichtige Entscheidung sein – er bekam den Puck ideal serviert, und stellte auf 4:4 – Ausgleich!. Und wir waren jetzt so richtig in Fahrt, erzeugten permanent Drucksituationen, der gegnerischen Verteidigung sollte in dieser Phase Hören und Sehen vergehen. Kurz darauf belohnte sich auch Flügel Bernd Lerchegger für eine wiederum starke Leistung und konnte, nach Zuspiel von Kunter, den erstmaligen Führungstreffer erzielen – Riesenjubel bei uns, endlich in Führung! Dabei wollten wir es jedoch nicht belassen lassen, wir blieben am Drücker, und nach doppeltem Doppelpass zwischen unseren Verteidigern Brandstätter und Hausegger zog letzterer auf und davon, konnte ungehindert ins Angriffsdrittel reinfahren, um zu einem verdeckten Schuss anzusetzen – beide Verteidiger als Screen ausnutzend (und auch das war keineswegs Zufall!), zog unsere Nr. 4 ab, und der Puck zappelte im Netz – 6:4 für uns, das war ein richtig gutes Gefühl. Keine zwei Minunten drauf schwang sich Flügel Maier über die Bande und aufs Eis, und sofort ging ein Raunen durch die Zuschauermenge – man hatte gleich das Gefühl, da kann wieder etwas Magisches passieren. Und Maier sollte seine Fans nicht enttäuschen – vom auch heute sehr starken Verteidger Vit bekam er den Puck serviert, zog, elegant wie eine Gazelle, in das Angriffsdrittel hinein, der gegnerische Verteidiger verschob nach außen, um zu attackieren, doch nach einem scharfen Haken nach innen, der in seiner Qualität selbst einen Zdeno Chara ins Leere hätte laufen lassen, befand sich Flügel Maier in idealer Schussposition und zog sofort ab – und wieder war der Puck im Tor. Unfassbare Szene spielten sich ab, die Menge tobte vor Begeisterung und verneigte sich vor Doppeltorschütze Maier – was für ein Spiel von ihm! Die Partie war nach wie vor intensiv, und schnell, und tatsächlich konnte unser Gegner nochmals verkürzen – ein Wildboar Spieler, von 3 Wolves bedrängt, konnte den Pass in die Mitte bringen, und da stand Golob, der an allen! Toren unseres Gegners beteiligt war, und zog sofort ab – und wieder schien diese Partie offen zu sein. Es kam dann noch zu je einer Strafe, Tom Lerchegger, in seinem ersten Spiel nach abgesessener Strafe mit viel frischem Wind in der Offenisve, musste unsererseits auf die Strafbank, und auch Bruder Bernd, der, die Ruhe in Person, den Schiedsrichter mit sanfter Stimme und höflicher Wortwahl auf seine Fehlentscheidung hinweisen wollte, bekam wegen Kritik eine Strafe verpasst. Wir waren jedoch in Unterzahl Herr der Lage, und jetzt konnten die Wildboars nicht mehr wirklich zusetzen. Die letzte Aktion des Spiels gehörte dann Käptn Rumor, der, kurz vor Schluss von hinten gefoult, noch einen Penalty zugesprochen bekam, diesen jedoch nicht verwerten konnte – dieses hochinteressante, intensive und spannende Spiel endete mit 7:5 für uns!

Fazit: Was war denn das für eine geile Partie! Eishockey, genauso, wie wir es lieben – schnell, hochintensiv, wirklich spannend und bis zum Schluss offen. Nicht zum ersten Mal in der Wolves Historie fanden wir nach schlechtem Start, und Rückstand, wieder zurück in die Partie und konnten diese noch drehen. Sensationelle Geschichten schrieben heute die „Helden aus der 2. Reihe“ Brandstätter und Maier, beide mit einem 2-Punkte-Spiel. Auch Kunter und Bernd Lerchegger trugen sich doppelt in die Schützenliste ein, und bei allem berechtigten Jubel über zuvorgenannte sollte nicht vergessen werden, dass wir uns auf die Scoringpower unserer Topscorers Hausegger einmal mehr verlassen konnten – 2 Tore und 1 Assist trugen maßgeblich zu diesem Sieg bei. Auch die Premierenpunkte von Vit und Hofer freuen uns sehr, da ist beiderseitig noch einiges mehr zu erwarten! Bei unserem Gegner bedanken wir uns für eine richtig geile Partie, das hat echt Spass gemacht! Die Partie ob des knappen Spielverlaufs auf den Punkt gebracht hatte im exklusiven Post-Game Interview Topscorer Hausgger, der kurz und prägnant meinte: „ A Schnittpartie!“

Wir haben jetzt jedenfalls mal (Meisterschafts)Pause, und die brauchen wir auch, um uns auf das nächste Highlight vorzubereiten: Christmas Special am 23.12, 21:00 Uhr mit den Apple Leafs!

Hier findet hier noch den offiziellen Spielbericht zum Spiel gegen die EC Styrian Wildboars.

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